Fernschreiber Lo 15 und Handlocher

Bei der deutschen Reichspost wurde der erste Fernschreib-Dienst 1933 eingeführt, nachdem seit 1926 ein Versuchsbetrieb stattgefunden hatte. In der Bundesrepublik Deutschland wurde das Telex-Netz von der Deutschen Bundespost weiter ausgebaut und hatte eine Geschwindigkeit von 50 Baud – das entspricht rund 6,67 Zeichen pro Sekunde. 1978 gab es in Westdeutschland und West-Berlin insgesamt 123.298 Telexanschlüsse. Ende der 1990er-Jahren existierten nur noch wenige tausend Anschlüsse an dem von der Deutschen Telekom betriebenen Telex-Netz. Besonders bei Nachrichtenredaktionen waren Telexgeräte noch weit verbreitet. Am 31. Dezember 2007 beendete schließlich die Deutsche Telekom den Dienst.

Rechts im Bild ist ein Fernschreibgerät vom Typ Lo 15 von der Firma Lorenz und ein Handlocher von Siemens & Halske zu sehen.

Das ursprünglich in Deutschland verwendete automatische System TW39 (TW steht dabei für „Teilnehmerwahl“) ist technisch weitgehend kompatibel zum handvermittelten System. TW39-fähige Fernschaltgeräte sind gleichzeitig vollwertige Handvermittlungs (HV) – Fernschaltgeräte. Sie verfügen zusätzlich über eine Wählscheibe sowie teilweise über eine Erkennung der Wahlaufforderung der Vermittlungsstelle.
Der Verbindungsaufbau im TW39-System verläuft folgendermaßen:
• Der Teilnehmer drückt die Anruftaste auf dem Fernschaltgerät, welches darauf den Fernschreiber an die Leitung anschließt. Dadurch steigt der Schleifenstrom auf 40 mA.
• Die Vermittlungsstelle polt die Leitung noch nicht um, sondern signalisiert die Wählbereitschaft durch eine Leitungsunterbrechung von 20 ms Dauer.
• Nun wird die Zielnummer auf der in die Schleife geschalteten Wählscheibe gewählt (exakt wie beim Telefon).
• Wenn die Verbindung aufgebaut wird, polt die Vermittlungsstelle die Leitung um. Der weitere Ablauf ist mit dem bei der Handvermittlung identisch.
• Bei Fehlern im Verbindungsaufbau (z. B. wenn das Ziel besetzt ist) polt die Vermittlungsstelle die Leitung nur für einen kurzen Moment um und dann wieder zurück in die Kehrruhelage. Dadurch läuft der Fernschreiber kurz an. Anschließend befindet sich das Fernschaltgerät wieder im Ausgangszustand.

Auf den folgenden Seiten wollen wir unsere ausgestellten Objekte der Fernschreibtechnik beschreiben.

Fernschreiber T 37 und T 34

Rechts im Bild ist links ein Fernschreiber in Tischausführung vom Typ T 37 als Blattschreiber, rechts ein Streifenschreiber im offenen Zustand vom Typ T 34 zu sehen. Beide Geräte sind von Siemens & Halske hergestellt worden.

Textquelle: z.T. Wikipedia